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Allegorie auf das im Jahre 1781 verabschiedete Toleranz-Patent von Joseph II. (1782)

Joseph II. (reg. 1765-90) war einer der Hauptvertreter des „aufgeklärten Absolutismus“. Er führte zahlreiche bedeutende soziale und politische Reformen ein und setzte diese auch durch; dazu zählten die Abschaffung der gesetzlichen Leibeigenschaft (1781) und der Erlass vieler Toleranzedikte, einschließlich des Toleranzedikts vom 13. Oktober 1781, das die Religionstoleranz auf die Lutheraner und Calvinisten (Angehörige der beiden im Westfälischen Friedensvertrag anerkannten protestantischen Konfessionen) und auch auf die orthodoxen Christen ausdehnte. Die Bildunterschrift für dieses Bild lautet: „Denkmal der von dem Besten und Grösten Kaiser Joseph II. in seinen Staaten errichteten und den 17. [sic] October 1781 publicirten Toleranz.“ Der Kupferstich zeigt, wie Vertreter verschiedener Konfessionen auf Josephs Silhouette deuten, die von einem Himmelsstrahl erleuchtet – oder zutreffender: „aufgeklärt“ – wird. Zu der Vierergruppe gehört auch ein Vertreter des Judentums (links, mit bedecktem Kopf). Anfang 1782 erließ Joseph ein Toleranzedikt für die Juden Niederösterreichs. Der Stich scheint Josephs Schwester, der französischen Königin und österreichischen Erzherzogin Marie Antoinette (1755-93), gewidmet zu sein. Die französischen und österreichischen Wappen sind an der Bildunterseite zu sehen. Kupferstich von Johann Friedrich Beer (1741-1804), 1782.

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Allegorie auf das im Jahre 1781 verabschiedete Toleranz-Patent von Joseph II. (1782)

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