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Einschlag einer schweren Granate in Verdun (Festungsring) (1916)

Dieses Foto eines Granateneinschlags im Festungsring bei Verdun gibt Zeugnis der verheerenden Auswirkungen der Feuerkraft im Ersten Weltkrieg. Zwar war Artillerie seit der Antike Bestandteil der Kriegführung, doch schwere Geschosse kamen erst zum Einsatz, nachdem die Industrialisierung entscheidende Entwicklungen in der militärischen Ausrüstung hervorgebracht hatte. Sowohl im Amerikanischen Bürgerkrieg (1861-1865) als auch im Deutsch-Französischen Krieg (1870/71) hatte es bereits einen drastischen Anstieg der Artillerie-Feuerkraft gegeben, dies war jedoch nichts im Vergleich zur Konzentration, Reichweite und Schlagkraft der Granaten, die von schweren Geschützen wie der legendären „Dicken Berta“, dem 42 cm-Geschütz der Firma Krupp abgefeuert wurden, welche hauptsächlich dazu eingesetzt waren, um moderne Befestigungen aus Stahl und Beton zu zerstören. In Schlachten wie der von Verdun (Februar – September 1916) kam es zu einer beispiellosen Konzentration von Artillerie auf einen begrenzten Frontabschnitt. In diesem Fall war das Bombardement Teil der deutschen Offensivstrategie, möglichst hohe Verluste zu verursachen und so die Moral der französischen Truppen zu schwächen. Die Strategie beruhte auf Erich von Falkenhayns (1861-1922) Theorie, dass die Franzosen sich in einem Zermürbungskrieg als den Deutschen unterlegen erweisen würden – was sich als Irrtum herausstellen sollte. Der der durch diese vergebliche Offensive erreichte minimale Gewinn wurde von der erschütternden Opferzahl – mehr als 700.000 auf beiden Seiten – und der völligen Verwüstung der Landschaft überschattet. Aufnahme eines unbekannten Fotografen, 1916.

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Einschlag einer schweren Granate in Verdun (Festungsring) (1916)

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