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Otto Dix, Flandern (1934-36)

Otto Dix (1891-1969) war 23 Jahre alt, als er sich bei Kriegsbeginn als Freiwilliger meldete. Er diente bei der Feldartillerie und später am Maschinengewehr. Im Herbst 1915 kam er in die Champagne, 1916 kämpfte er an der Somme. Ein Jahr darauf wurde er an der Ostfront eingesetzt. Kaum ein anderer Künstler hat sich in seinen Arbeiten so intensiv mit dem Grauen des Krieges beschäftigt – oder in der Folge mit den vielen Grausamkeiten der modernen Gesellschaft. Die Themen seiner Gemälde umfassten verstümmelte Veteranen, Prostituierte, Opfer sexuellen Missbrauchs, Armut und Verbrechen.

Dieses großformatige Gemälde (200 x 250 cm) malte Dix in den Jahren 1934-1936, als er nach der Entlassung von seiner Professorenstelle an der Dresdener Kunstakademie durch die Nationalsozialisten zurückgezogen in Randegg bei Singen lebte. Es zeigt ein Schlachtfeld in Flandern, das zum Schauplatz insgesamt dreier verheerender Schlachten wurde. Im Gegensatz zur Weltkriegspropaganda stellt Dix den Krieg in Form eines Schlachtfeldes dar, auf dem Leichen und Schlamm vorherrschen, auf dem das eine verrottet und in das andere übergeht. Dix verband mit diesem alptraumhaften Bild die Hoffnung, dass die Erinnerung an die Opfer des Ersten Weltkriegs einen weiteren verhindern würde.

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Otto Dix, <i>Flandern</i> (1934-36)

© Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz / Nationalgalerie, SMB / Jörg P. Anders
Original: Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin