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Der Blaue Reiter, Ausstellung (1911/12)

Wassily Kandinsky (1866-1944) und Franz Marc (1880-1916) gründeten 1911 die Künstlergruppe „Der Blaue Reiter“ in München. Die Gruppe setzte sich aus Künstlern deutscher und russischer Abstammung zusammen, zu ihren Mitgliedern gehörten unter anderen Gabriele Münter, August Macke, Alexej von Jawlensky, Marianne von Werefin und Paul Klee. Wie „Die Brücke“ war auch „Der Blaue Reiter“ eine expressionistische Gruppe und richtete ihre eigenen Ausstellungen aus. Im Vergleich war der Stil der „Brücke“-Künstler jedoch ein kraftvoller, leidenschaftlicher und typisch „nordischer“ Expressionismus, der das Malerische betonte und sich durch seine kühne Verwendung von einfachen Formen und kräftigen Farben auszeichnete, während die Künstler des „Blauen Reiters“ im Allgemeinen eine weichere, eher lyrische und (letztlich) stärker abstrakte Form des Expressionismus bevorzugten, die als „süddeutsch“ bezeichnet wurde. Gemeinsam war den Mitgliedern des „Blauen Reiters“ der Gebrauch von Farbe als spiritueller und symbolischer Ausdrucksform sowie ihr Interesse an mittelalterlicher und folkloristischer Kunst.

1911/12 fand die erste Gruppenausstellung in der Münchener Galerie Thannhauser statt (siehe unten). Die Gruppe bestand bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs, als Kandinsky, der russischer Staatsbürger war, Deutschland verlassen mußte. Franz Marc und August Macke wurden zum Kriegsdienst eingezogen und fielen an der Front.

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<I>Der Blaue Reiter</i>, Ausstellung (1911/12)

Quelle: Gabriele Münter- und Johannes Eichner Stiftung, München; abgedruckt in Gabriele Münter: The Search for Expression 1906-1917, Ausstellungskatalog, Courtauld Institute of Art, London, 2005.