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Cholera-Epidemie in Hamburg (1892)

Das gewaltige Bevölkerungswachstum in Hamburg am Ende des 19. Jahrhunderts stellte die kommunalen Behörden vor eine Reihe von Problemen, nicht zuletzt vor solche gesundheitspolitischer Natur. Die große Cholera-Epidemie von 1892, die durch verseuchtes Trinkwasser verursacht wurde, machte dies in aller Grausamkeit deutlich. Mehr als die Hälfte der 1892 mit Cholera Infizierten starb. Jeglicher Verkehr und Handel mit der Hafenstadt kam während der zehn Wochen, in denen die Seuche in Hamburg grassierte, zum Erliegen. Ausbrüche von Krankheiten wie der Cholera suchten die Großstädte im 19. Jahrhundert periodisch immer wieder heim, ihre Verbreitung über Kontinente, Landes- und Stadtgrenzen hinaus war letztlich eine Kehrseite der Ausdehnung von Verkehrs- und Handelswegen. Sie führten schließlich zu einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen Staat und Wissenschaft in dem Bemühen, die hygienischen Lebensbedingungen in der Stadt zu verbessern. Robert Koch, der Entdecker des Cholera-Erregers, wurde zur Bekämpfung der Seuche in Hamburg zu Rate gerufen und war über die hygienischen Zustände besonders in den Armenvierteln entsetzt. Als Konsequenz der Choleraepidemie wurden in Hamburg die erste Müllverbrennungsanlage, ein Kanalisationssystem sowie ein Filterwerk für Trinkwasser gebaut und die dicht bebauten Armenviertel saniert. Auf diesem Holzschnitt nach einer Zeichnung von Georg Ludwig Wilhelm Arnould sieht man eine der völlig überfüllten Apotheken, in denen sich Hamburgs Einwohner mit Desinfektions- und Heilmitteln einzudecken versuchten, um sich vor der Cholera zu schützen.

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Cholera-Epidemie in Hamburg (1892)

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