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Die 3. Oberste Heeresleitung und die deutschen Kriegsziele (11. Mai 1918)

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Der Herr Reichskanzler führt zu der Frage des wirtschaftlichen Zusammenschlusses noch aus, es sei eine möglichst enge Bindung mit Österreich-Ungarn geplant. Eine direkte Zollunion erscheine schwierig wegen da und dort in Deutschland vorhandenen zahlreichen Widerstände.

Staatssekretär von Kühlmann regt an, daß der österreichisch-ungarische Botschafter Prinz Hohenlohe über die Vorschläge informiert werde, die man bei Gelegenheit der Monarchenzusammenkunft Österreich-Ungarn zu machen gedenke. Dies sei nötig, damit er in der Lage sei, Baron Burian vorher in Kenntnis zu setzen.

Generalfeldmarschall von Hindenburg befürwortet, daß auch die 7 von General Cramon aufgestellten Punkte bekanntgegeben werden. Es wird hierauf vereinbart, daß die 7 Punkte dem Entwurf als Unterlage beigefügt werden sollen.

Finnland.

Reichskanzler: Der nächste Punkt betrifft die Fragen unserer Kriegsziele im Osten. Die Herren kennen die Verhandlungen, die darüber im Ausschuß des Reichstags gepflogen worden sind. Exzellenz v. Payer hat sehr gut gesprochen; aber die Herren Abgeordneten kommen immer wieder mit Anfragen über die Einzelheiten.

Exzellenz Ludendorff: Wie ich schon durch Herrn Oberst von Winterfeldt mitteilen ließ, ist Finnland erledigt. Es handelt sich nur noch um das Fort Ino, das finnisch ist, nicht russisch. Im übrigen haben unsere Führer Befehl erhalten, dafür zu sorgen, daß die finnische Armee nach deutschem Muster ausgebildet wird. Der Wunsch nach Finnland zu rücken, kam ja ursprünglich daher, daß wir einen Bundesgenossen gegen Rußland gewinnen wollten. Die weiße Garde ist zu schwach. Deshalb haben wir den Wunsche Mannerheims Folge geleistet, ihm zu einer leistungsfähigen Truppe zu verhelfen.

Reichskanzler: Wieviel Truppen stehen dort?

Exzellenz Ludendorff: Es waren immer nur wenige; im ganzen 10 Batle, 6 Battrn. Diese Truppen bleiben dort, weil wir ein Interesse an der Stärkung der finnischen Armee haben.

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