GHDI logo


Otto Dix, Mitteltafel von Großstadt (triptychon) (1927/28)

Das Triptychon Großstadt zählt zu den anspruchsvollsten Werken Otto Dix’ und greift seine Hauptthemen des Krieges, der moralischen Korruption und der dekadenten Gesellschaft in stilistischer Anlehnung an das mittelalterliche Altarbild auf. Die auf der Mitteltafel dargestellte Jazzclubszene ist als Portrait der sog. „Neuen Frau“ der Weimarer Gesellschaft interpretiert worden. Dix charakterisiert die „Neue Frau“ sowohl durch eine übertriebene und aggressive weibliche Sexualität als auch durch Androgynität, verbildlicht durch den modernen Kurzhaarschnitt. Jazz wurde als Verkörperung von Avantgarde und urbaner Moderne sowie als Ausdruck „primitiver“ Sinnlichkeit mit einer Mischung aus Faszination und Furcht betrachtet.

Druckfassung     zurück zur Bilder-Liste vorheriges Bild      nächstes Bild

Otto Dix, Mitteltafel von <i>Großstadt</i> (triptychon) (1927/28)

Original: Kunstmuseum, Stuttgart
© 2012 Artists Rights Society (ARS), New York / VG Bild-Kunst, Bonn / Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz / Jochen Remmer