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Johann Nepomuk Nestroy (links) in seinem Stück Der böse Geist Lumpacivagabundus oder Das liederliche Kleeblatt von 1833 (1834)

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts brachte das Volkstheater an den Wiener Vorstadtbühnen eine Sonderform der Komödie, die Posse, hervor, die sich aus Elementen des Schwanks, der Commedia dell’Arte und des Märchens entwickelte und in unterschiedlichen Maße derben Humor, subtile Gesellschaftskritik und nicht zuletzt wiedererkennbares Lokalkolorit einbezog. Indem er auf Ferdinand Raimunds (1790-1836) ebenfalls zu diesem Genre zählenden volkstümlichen Zaubermärchen aufbaute, reicherte der Autor, Schauspieler und Theaterdirektor Johann Nepomuk Nestroy (1801-1862) seine satirischen Stücke mit eingängigen Liedern, klassischen Zitaten und Wortspielen sowie improvisierten und geplanten Kommentierungen des aktuellen Zeitgeschehens an. Letzteres erlaubte es Nestroy mehr als einmal, Metternichs strenges System der Literaturzensur zu umgehen, da der Zensurbeamte wohl das „harmlose“ Bühnenstück als Manuskript genehmigt haben mochte, aber wesentlich geringere Chancen hatte, gegen die in den Vorstellungen aufgetischten tagesaktuellen Nadelstiche einzugreifen. Die Abbildung zeigt Nestroy (links) mit den beiden anderen Hauptdarstellern in einem seiner ersten erfolgreichen Stücke, Der böse Geist Lumpacivagabundus, das 1833 erstaufgeführt wurde. Lithografie nach einer Zeichnung von J.T.C. Hartmann jun., 1834.

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Johann Nepomuk Nestroy (links) in seinem Stück <i>Der böse Geist Lumpacivagabundus oder Das liederliche Kleeblatt</i> von 1833 (1834)

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