GHDI logo


Institut für Sexualwissenschaft in Berlin: „Undeutsches” und „widernatürliches” Schrifttum wird für die Bücherverbrennung aussortiert (undatiertes Bild, 6.-10. Mai 1933)

Am 6. Mai 1933 stürmten Studenten der Berliner Hochschule für Leibesübungen das Institut für Sexualwissenschaft und plünderten dessen Bibliothek. Das Institut war 1919 von dem homosexuellen jüdischen Arzt Magnus Hirschfeld (1868-1935) gegründet worden, der den Großteil seiner beruflichen Laufbahn darauf verwendet hatte, die Öffentlichkeit über Homosexualität aufzuklären und für verbesserte Rechte der Homosexuellen zu kämpfen. Das Institut für Sexualwissenschaft widmete sich der Erforschung einer ganzen Reihe sexueller Themen, einschließlich Geschlechtskrankheiten, Partnerschaftsproblemen, Abtreibung und Homosexualität. Insofern ist es wenig verwunderlich, dass es den Nationalsozialisten bald ein Dorn im Auge war. Das unten abgebildete Foto zeigt das Institut nach der Razzia vom 6. Mai. Am 10. Mai 1933 wurden die Bücher des Institutes auf dem Berliner Opernplatz verbrannt. Die an der Bücherverbrennung teilnehmenden nationalsozialistischen Studenten warfen außerdem auch eine Büste Hirschfelds ins Feuer.

Druckfassung     zurück zur Bilder-Liste vorheriges Bild      nächstes Bild

Institut für Sexualwissenschaft in Berlin: „Undeutsches” und „widernatürliches” Schrifttum wird für die Bücherverbrennung aussortiert (undatiertes Bild, 6.-10. Mai 1933)

© Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz