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Aufruf der Deutschen Arbeitsfront nach Auflösung der freien Gewerkschaften: Damals wie heute, wir bleiben Kameraden (2. Mai 1933)

Die Weltwirtschaftskrise und anhaltende Massenarbeitslosigkeit hatten seit Jahren den Zusammenhalt und die Moral der Arbeiterbewegung untergraben und die Gewerkschaften stark destabilisiert. Innerhalb weniger Monate nach Hitlers Amtsantritt verlor die deutsche Arbeiterschaft ihre traditionellen Institutionen gänzlich. Zwischen Mai und Juli 1933 wurden mit der SPD und KPD ihre Hauptparteien verboten, die Gewerkschaften aufgelöst und durch die Deutsche Arbeitsfront, einen der NSDAP angeschlossenen Einheitsverband von Arbeitgebern und Arbeitnehmern, übernommen. Die eigentliche Regulierung der Arbeits-, Tarif- und Vertragsfragen lag jedoch bei den vom Reichsarbeitsministerium ernannten „Treuhändern der Arbeit“. Nach NS-Propaganda sollte das neue System Klassenunterschiede und –konflikte beenden und die Grundlage einer harmonischen und solidarischen Volksgemeinschaft bilden. Tatsächlich verloren Arbeitnehmer ihre bisher übliche politische Interessenvertretung, sowie ihr unabhängiges Organisations- und Streikrecht. Die Kontrolle der Arbeitsbedingungen lag nun allein bei Arbeitgebern und Treuhändern.

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Aufruf der Deutschen Arbeitsfront nach Auflösung der freien Gewerkschaften: Damals wie heute, wir bleiben Kameraden (2. Mai 1933)

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