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Arbeitslose vor dem Berliner Arbeitsamt (22. Juni 1933)

Die anhaltende Weltwirtschaftskrise und damit verbundene Massenarbeitslosigkeit waren Hauptkatalysatoren der allgemeinen Radikalisierung des politischen Klimas im Land, von der die NSDAP wie keine andere Partei profitierte. 1932, auf dem Höhepunkt der Krise, waren um die 6 Millionen Menschen in Deutschland als arbeitslos gemeldet. Zusammen mit ihren Familien machten sie mindestens ein Fünftel der Bevölkerung aus, wobei die wahre Zahl der Betroffenen wohl weit höher lag. Frauen meldeten sich zum Beispiel nach ihrer Entlassung oft nicht bei den Behörden. Hinzu kommt auch, dass Millionen von Arbeitern, die ihre Anstellung behielten, oft drastischen Lohn- und Stundenkürzungen ausgesetzt waren, nur Kurzzeitbeschäftigung fanden oder in Positionen unter ihrem Ausbildungsgrad für Niedriglöhne arbeiteten. Kein Wirtschaftszweig und keine Bevölkerungsschicht blieben verschont, doch war die Industrie besonders schwer betroffen. Allein in Berlin, damals Deutschlands größtes Industriezentrum, stieg die Zahl der gemeldeten Arbeitslosen zwischen 1928 und 1932 von 133.000 auf 600.000, in Hamburg von 32.000 auf 135.000, und in Dortmund von 12.000 auf 65.000. Foto von Hans Schaller.

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Arbeitslose vor dem Berliner Arbeitsamt (22. Juni 1933)

© Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz / Hans Schaller