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Programm der Demokratischen Bauernpartei Deutschlands (1949)

Im Frühjahr 1948 werden in der sowjetischen Besatzungszone zwei weitere Parteien gegründet: die Nationaldemokratische Partei Deutschlands und die Demokratische Bauernpartei Deutschlands (DBD), die die politischen Ziele der SED vorbehaltlos unterstützen und zur Zersplitterung des bürgerlichen Lagers beitragen sollen. In ihrem Programm propagiert die DBD die Einheit von Bauern und Arbeitern und unterstützt den Prozess der Staatsgründung der DDR.

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Die Demokratische Bauernpartei ist die selbständige Partei der werktätigen bäuerlichen Bevölkerung und der mit ihr verbundenen Berufsschichten. Die Demokratische Bauernpartei Deutschlands erstrebt die Überwindung der jahrhundertelangen politischen Zersplitterung und Zurückgebliebenheit der kleinen und mittleren Bauern, damit sie bei der Schaffung einer demokratischen friedlichen Zukunft unseres Volkes als selbständige politische Kraft mitwirken können. Ohne engherzige und einseitige Berufsinteressen zu verfolgen, betrachtet sie es als ihre vornehmste Aufgabe, die Rechte und die Interessen der kleinen und mittleren Bauern durch eigene Bauernvertreter überall wahrzunehmen und zu verwirklichen.

Die Demokratische Bauernpartei Deutschlands bekennt sich dabei zur Zusammenarbeit mit allen demokratischen, fortschrittlichen Kräften in den anderen bestehenden Parteien und Organisationen, da nur so die Überwindung der uns vom Hitlerkriege hinterlassenen Trümmer, der Wiederaufbau unserer Wirtschaft und die Lösung der nationalen Probleme unseres Volkes erfolgen kann.

Die Demokratische Bauernpartei Deutschlands betont dabei ihre besondere Verbundenheit mit der Arbeiterklasse, die sich immer, insbesondere bei der Durchführung der demokratischen Bodenreform, als der zuverlässigste Verbündete der Bauern erwiesen hat. Die enge Verbundenheit der Arbeiter und Bauern ist die beste Garantie gegen die Rückkehr der volksfeindlichen Kräfte und die sicherste Voraussetzung für eine fortschrittliche, demokratische Entwicklung in Deutschland, für die Wiederherstellung der nationalen Einheit und Unabhängigkeit und damit für den Wiederaufstieg unseres Volkes.

Hiervon ausgehend erhebt die Demokratische Bauernpartei Deutschlands folgende Grundsätze und Forderungen zu ihrem Programm:

Die Demokratische Bauernpartei Deutschlands bekennt sich zu einer alle deutschen Länder umfassenden einheitlichen, demokratischen Republik. Sie sieht in der deutschen demokratischen Republik, wie sie in der vom Deutschen Volkskongreß am 30. Mai 1949 angenommenen Verfassung verankert ist, die Staatsform, die am besten die Entfaltung aller fortschrittlichen Kräfte unseres Volkes für die demokratische Neugestaltung unseres Lebens, für den Wiederaufbau unserer Wirtschaft, für die Erhaltung des Friedens und damit für den Wiederaufstieg unseres Volkes gewährleistet. [ . . . ]



Quelle: H. Weber, Von der SBZ zur DDR 1945-1968. Hannover 1968, S. 278-79.

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