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Auszüge aus Hitlers Ansprache vor dem „Ersten Großdeutschen Reichstag” (30. Januar 1939)

Mit Anbruch des Jahres 1939 gingen die deutschen Kriegsvorbereitungen in den Bereichen Rüstung, Wirtschaft und Diplomatie in die kritische Endphase. Damit verbunden war auch ein gesteigerter Propagandaaufwand. In seiner berühmten Reichstagsrede aus Anlass des 6. Jahrestages der Machtübernahme nutzte Hitler die Gelegenheit, seinen eigenen Friedenswillen trotz der angeblichen jüdischen Weltverschwörung gegen das deutsche Volk zu betonen. Somit präsentierte er im Voraus den Ausbruch des Krieges, den er in wenigen Monaten selbst verursachen würde, als deutsche Selbstverteidigung gegen jüdische Aggression und versprach Vergeltung. Während das NS-Regime zu diesem Zeitpunkt wohl noch keine konkreten Pläne zur eigentlichen „Vernichtung der jüdischen Rasse in Europa“ hatte, war offensichtlich, dass der Krieg und die damit verbundenen Gebietseroberungen in Osteuropa, wo Millionen von Juden lebten, neue Methoden der NS-Judenpolitik bedingen würden.

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Am 30. Januar 1933 zog ich in die Wilhelmstraße ein, erfüllt von tiefster Sorge für die Zukunft meines Volkes. Heute – sechs Jahre später – kann ich zu dem ersten Reichstag Großdeutschlands sprechen! Wahrlich, wir vermögen vielleicht mehr als eine andere Generation den frommen Sinn des Ausspruches zu ermessen: ‚Welch eine Wendung durch Gottes Fügung!‘ Sechs Jahre genügten, um die Träume von Jahrhunderten zu erfüllen. Ein Jahr, um unser Volk in den Genuß jener Einheit zu bringen, die die vergeblich angestrebte Sehnsucht zahlreicher Generationen war. Da ich Sie heute als Vertreter unseres deutschen Volkes aus allen Gauen des Reiches um mich versammelt sehe und unter Ihnen die neugewählten Männer der Ostmark und des Sudetenlandes weiß, erliege ich wieder den gewaltigen Eindrücken des Geschehens eines Jahres, in dem sich Jahrhunderte verwirklichten.

Wieviel Blut ist um dieses Ziel umsonst geflossen! Wie viele Millionen deutscher Männer sind bewußt oder unbewußt im Dienste dieser Zielsetzung seit mehr als tausend Jahren den bitteren Weg in den raschen oder schmerzvollen Tod gegangen! Wie viele andere wurden verdammt, hinter Festungs- und Kerkermauern ein Leben zu beenden, das sie Großdeutschland schenken wollten!

Wieviele Hunderttausende sind als endloser, von Not und Sorge gepeitschter Strom deutscher Auswanderung in die weite Welt geflossen! Jahrzehntelang noch an die unglückliche Heimat denkend, nach Generationen sie vergessend. Und nun ist in einem Jahre die Verwirklichung dieses Traumes gelungen.

Nicht kampflos, wie gedankenlose Bürger dies vielleicht zu glauben pflegen. Vor diesem Jahr der deutschen Einigung stehen fast zwei Jahrzehnte des fanatischen Ringens einer politischen Idee. Hunderttausende und Millionen setzten für sie ihr ganzes Sein, ihre körperliche und wirtschaftliche Existenz ein; nahmen Spott und Hohn genau so willig auf sich wie jahrelange schimpfliche Behandlung, erbärmliche Verleumdung und kaum erträglichen Terror. Zahllose blutbedeckte Tote und Verletzte in allen deutschen Gauen sind die Zeugen des Kampfes. Und zudem: Dieser Erfolg wurde erkämpft durch eine unermeßliche Willensanstrengung und durch die Kraft tapferer und fanatisch durchgehaltener Entschlüsse.

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