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Der Club of Rome über die „Grenzen des Wachstums” (1972)

1972 untersuchte eine Studie des MIT, die vom Club of Rome und der Volkswagenstiftung gefördert wurde, die Auswirkungen des Wirtschaftswachstums auf Bevölkerungszahlen, Nahrungsmittelversorgung, Energieverbrauch und Umwelt und kam zu dem schockierenden Ergebnis, daß die weltweiten Ressourcen im Laufe des nächsten halben Jahrhunderts verbraucht sein werden, wenn nicht ein radikales Umdenken hin zu ihrer Bewahrung einsetzen würde.

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Stärker als je zuvor tendiert die Menschheit gegenwärtig zu beschleunigtem Wachstum der Bevölkerung, rascherer Nutzung von Boden, Steigerung von Produktion, Verbrauch und Erzeugung von Schadstoffen. Man nimmt dabei kurzerhand an, daß der natürliche Lebensraum dies zulasse oder daß Wissenschaft und Technik alle etwaigen Hindernisse überwinden könnten. Wir wollten wissen, bis zu welchem Grad diese Haltung mit den Gegebenheiten auf unserem begrenzten Planeten und den grundlegenden Notwendigkeiten unserer menschlichen Gemeinschaft vereinbar ist – [ . . . ]

Wir wollten dazu beitragen, die beherrschenden Kräfte und die zwischen ihnen wirkenden Beziehungen klar herauszuarbeiten, die auf lange Sicht unser Weltsystem beeinflussen. [ . . . ] Wir wollten vor weltweiten Krisenzuständen warnen, die entstehen können, wenn diese Tendenzen anhalten, und Wege zu Veränderungen auf politischem, wirtschaftlichem und sozialem Gebiet aufzeigen, die derartige Krisen verhindern könnten. [ . . . ]

1. Wir sind überzeugt, daß eine klare Vorstellung über die quantitativen Grenzen unseres Lebensraums und die tragischen Konsequenzen unseres Überschießens seiner Belastbarkeit dafür wesentlich ist, neue Denkgewohnheiten zu entwickeln, die zu einer grundsätzlichen Änderung menschlichen Verhaltens und damit auch der Gesamtstruktur der gegenwärtigen Gesellschaft führen. [ . . . ]

2. Unserer Ansicht nach hat der Bevölkerungsdruck auf der Erde bereits eine solche Größe erreicht und ist gleichzeitig so ungleichmäßig verteilt, daß allein das schon die Menschheit veranlassen muß, einen Gleichgewichtszustand anzustreben. [ . . . ]

3. Wir vertreten die Ansicht, daß ein weltweiter Gleichgewichtszustand nur erreicht werden kann, wenn sich die Verhältnisse in den sogenannten Entwicklungsländern grundsätzlich verbessern, absolut und relativ gesehen zu den hochentwickelten Industrienationen. Das aber kann nur durch weltweite Maßnahmen erreicht werden. [ . . . ]

4. Wir stellen fest, daß das Problem der Entwicklung auf weltweiter Ebene so eng mit anderen globalen Aufgaben verknüpft ist, daß eine übergreifende Strategie zur Lösung aller bedeutenden Probleme erarbeitet werden muß, besonders auch der, die sich aus der Einwirkung des Menschen auf seine Umwelt ergibt. [ . . . ]

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