Berlin, 20. 11. 1923
Mein liebes Kind!
[ . . . ] In Berlin waren keine Pogrome. Aber der Antisemitismus hat das Volk so durchsetzt u. verseucht, daß man allenthalben auf die Juden schimpfen hört, ganz öffentlich, in so ungenirter Weise wie nie bisher. [ . . . ]
Kuß Mutt
Quelle: Betty Scholem und Gershom Scholem, Mutter und Sohn im Briefwechsel 1917-1946. Herausgegeben von Itta Shedletzky in Verbindung mit Thomas Sparr. München: Verlag C.H. Beck, 1989, S. 94-96.