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Ikonoklasmus – Andreas Bodenstein von Karlstadt argumentiert gegen den Bildgebrauch (1522)

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Das solt / yhr heylige fresser / eben mercken / das got allein alle hylff tueth / vnd keyner mit ym / oder nebend ym. Das muß ye war sein (soll anders die warheit war sein) das vnß kein creatur / nebend gott / hylffet. Nhu sage mir du Olgotzischer anbeter oder eeregeber / wan dir Heiligen nit konden helffen / was konden dir yre betrügliche bilder helffen? Du wilt den heyligen ehere thun in bildern / vnd gleich die ehere / die sie in yrem leben geflogen haben vnd verbotten. Sie haben ym leben nit mogen leyden / dastu yhn opffer gebest / oder sie anruffest / alß Petrus spricht. Eß ist nur eyn nhom vnther dē menschē / in welchem yr must selig werden. Acto. Iiii. Ist nur ein nhom / warumb machestu (Olgeck) vil nhomen vnther den menschen / in welchē du seligkeit verheischen thuest.

Weystu nit das sie Petrum ansahen vnd verwundertē sich / vñ Petrus sprach. Ihre mēner. waß verwundertt yhr euch? vnd warumb seht ir vns an? alß hettē wir das aus vnßer krafft vñ macht getan / das der lahm wandelt. Wir haben den selbē / durch vertrauhē yn dē hern Jesum. welchen der got Abraham Isaac vnd Jacob gesendt hat. gesund gemacht. Acto. 3. Sih du kugilichster vñ veister bildemacher / das Petrus ym lebē verbotten hat / dastu ym nach seinem tod darffest tzu messen. Weynstu das er itzt vnß ein andere laher wurd geben / vnd wider die / die ehr vns ym leben hat gebē? Du bekendest das ehr aus dē heiligen geist alhie geredt vñ geleert hat / war aus leret ehr ym tod? Petrus spricht yhr solt puß nit ansehen. Ja / hie antwerstu bald. Wir sollen bilder nit ansehen eß tettē sie etwaß aus eygner krafft.

Aber hoer zu. Wolt got das du war sagest. vñ dastu nit eynē eigen olgotzen hettest / welcher yn grosser macht bey dir ist. Was wiltu aber tzu dem Pachantten vers sagen Christoffore sancte virtutes sunt tibi tante / qui te mane videt de nocte ridet oder viuet. Sage mihr wie vil taußent menschē ein tzeit lang sanct Christoffels bild / der halben / angsehen habē / das sie vor dē gehen tod behut wurden? vnd auff den abend frolich mochten lebē? Habē die selbe nit yn yrē ansehen des gemalten Christoffels grosse hoffenung vnd trost gesetzt?

Du solst von der ergernis wegē / im glaubē / rathē / das alle bilder tzu dem Teuffell geschlept weren. Sih nu / ap die selbige / sanct Christoffels bilde. nit fur eynē got achten.

Du must mir auch tzugebē / das vil Leihen / der massen yn andern bilder / mit trost vnd hoffenung / hangen.

Heist nit solchs ansuchē / anbetē? Lieber domine her. her. ist nit das gesagt / liebes bilde mach mich ledig? oder erloß mich? aber behüt mich vorm gehen tod?

Sih du lessest gescheen / das Leyhen vor dē bildern. S. Pauli. Petri vnd Barnabi. etc. licht antzunnen / vnd ihn opffer furtragen / die sie. wie Pestellentz. ym leben geflogen haben / noch bystu der grob klügell. Bystu der hochgelarthe gesellh / ßo byt ich frunthlich / sag mir / Ab Petrus Paulus vnd Barnabas yhn eygner personē hetten mogē dulden / das wir sie vff altarē stellen? Du must Neyn vñ Neyn sagen. Warumb setzestu / yhre verbottē bilder vff altarē? welch bilder sie ouch nit angenomē hettē. Mercke auch lieber freund / das krümē vñ knihe biegen eere seind / die du wider gottis willen den bildern ertzeigest. Alß in obangetzeigten. xliiii. c Esaie berurt ist.

Mercke ouch / wie tolh / nerrisch / vñ vnsinnig die seind. die den bildern soliche ehere geben. Dan Esaias spricht. Sie krümen sich vor yrē gotten. vnd biegen sich / vñ habē vergessen vnd verstend nit / das yre bilder nicht sehē oder horen. Sie verstend nit / das sie spehn vñ holtzer von dem klotz gehauwen haben (welches sie fur eynen heiligē halten) vnd haben yre fleysch mit gekocht / vnd yre dornitze oder stubē warm gemacht / das wellen sie nit betrachten. Drumb werden sie geschendt werden / sich forchten / vnd bywen vñ tzerschutten O Wie vbel wirt eß dē / in tods notten / ergehn / die an olgotzen alßo kleben / die sich vor yn krümen vñ biegen. Eß wirt sie gar nicht endschuldigen / das sie das / dē heiligē thuen / got erkendt yre hertzē besser / dan sie selber / vñ wirt sie mit seinem wort vber tzeugē / dz sie dē bildern ehere gethan habē / nemlich mit dyßem. Du solst sie nit eheren. Exo. xx.

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