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Martin Bormanns Anordung Nr. 55/43 (29. September 1943)

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Gedankengänge zu den Generalmitgliederappellen

Die nationalsozialistische Bewegung hat noch jede Lage gemeistert! Sie hat sich nie durch gelegentliche Rückschläge und größere Schwierigkeiten beirren lassen. Im Gegenteil, sie ist immer mit ihren Aufgaben gewachsen und aus allen Prüfungen gestärkt hervorgegangen! Auch heute ist für die Partei wieder eine wahrhaft geschichtliche Bewährungsstunde gekommen!

Wenn die Führung in dieser Zeit der starken Belastung fest und hart bleibt, ist auch das Volk in seiner breiten Schicht nicht zu erschüttern. Unbedingte Voraussetzung ist aber, daß der Führende selbst das beste Beispiel der Glaubensstärke und der Unbeirrbarkeit gibt. Die persönliche Lebensführung und die charakterliche Sauberkeit aller Parteigenossen muß gerade heute stets unantastbar sein. Der Führer verlangt, wie er in seiner letzten Ansprache besonders betonte, daß die Partei in allem Vorbild ist. Noch nie sind so viel kritische Augen auf die Haltung der Bewegung gerichtet gewesen wie heute.

Die Partei ist die politische Auslese des Volkes. In ihr haben sich die glaubensstärksten Deutschen und politischen Fanatiker zusammengefunden. Jeder Parteigenosse hat mit dem Eintritt in die Partei eine besondere Verpflichtung gegenüber der Führung und dem Volk übernommen. Wir haben einst mit einer beispiellosen Härte und Energie diesen Staat erobert. Wir müssen ihn auch mit nicht minderer Entschlossenheit und Verbissenheit verteidigen. Jeder Parteigenosse muß sich heute besonders als ein Vertrauter des Führers und als Mittler zwischen Führung und Volk fühlen! Die Partei muß gerade in schweren Belastungszeiten die Führung der Menschen besonders fest in der Hand haben. Der Volksgenosse will sich auch in seiner Meinungsbildung sicher und zuverlässig geführt wissen. Die Bewegung darf sich deshalb durch Überhäufung mit anderen Arbeiten von der wichtigen Aufgabe der Führung und Beeinflussung der Menschen nicht einen Augenblick abdrängen lassen. Die Überzeugung und politische Lenkung der Volksgenossen ist eine der ursprünglichsten Aufgaben der Partei. In der Kampfzeit war es eine Ehrenpflicht des Nationalsozialisten, um jeden einzelnen Menschen für die Verbreitung unserer Idee zu ringen. Das muß auch heute noch sein! Immer wieder müssen wir unsere Volksgenossen erinnern an den Vernichtungswillen unserer Feinde, wie es schon vor dem Weltkrieg 1914 in Erscheinung trat, an die Einkreisungspolitik Eduard VII, an den Kampf gegen die deutschen Kolonien usw.. Will das deutsche Volk leben, muß es bis zum siegreichen Kriegsende um sein Lebensrecht kämpfen. Erinnern wir an die Nachkriegszeit, die trotz der Erfüllungspolitik von Bell bis Stresemann dem deutschen Volk immer härtere Diktate, Abgaben und Anleihen aufzwang. Jeder Parteigenosse muß unbedingt wieder zur aktiven Mitarbeit in der Bewegung herangezogen werden. Nur so wird er sich auch voll mitverantwortlich fühlen für das heutige Geschehen. Die Partei muß heute mehr denn je eine verschworene Kampfkameradenschaft bilden. Schwache und müde gewordene Parteigenossen müssen von den aktivisten und fanatischsten wieder mitgerissen werden! Die Schwungkraft und der Angriffsgeist der gesamten Bewegung dürfen gerade heute nicht einen Augenblick nachlassen.

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