GHDI logo

Dritte Hochschulreform in der DDR (3. April 1969)

Seite 3 von 3    Druckfassung    zurück zur Liste vorheriges Dokument      nächstes Dokument


Die Probleme der Ausbildung und Erziehung nahmen einen breiten Raum in der gesamten Diskussion ein. Das widerspiegelt sich auch in der großen Anzahl der zu diesem Komplex bei der Kommission des Staatsrates eingegangenen Vorschläge zur Veränderung, Ergänzung und Präzisierung des Beschlußentwurfes. Insbesondere bewegten die Aufgaben dieses Abschnittes in starkem Maße die Studenten. Im Mittelpunkt standen die Fragen der politischen und ideologischen Erziehung der Studenten. In diesem Zusammenhang gab es viele Hinweise, die den Vorschlag enthalten, die vom Genossen Walter Ulbricht in der Rede zum 20. Jahrestag der Wiedereröffnung der Technischen Universität Dresden formulierten Anforderungen an einen sozialistischen Absolventen im Beschluß aufzunehmen. Vom Studenten wird dort die Aneignung eines festen sozialistischen Klassenstandpunktes auf der Grundlage des Marxismus-Leninismus, die Meisterung der Wissenschaft als Waffe im Klassenkampf und als Hauptproduktivkraft, das Streben nach wissenschaftlichen Höchstleistungen, die Aneignung einer hohen geistig-kulturellen und sportlichen Bildung und die Bereitschaft zur Verteidigung unseres sozialistischen Vaterlandes gefordert.

Bei der Überarbeitung des Entwurfes wurden diese Hinweise berücksichtigt. Die Kommission betrachtet diese Ergänzungen als eine wesentliche Präzisierung. Es entspricht einer viel geäußerten Forderung der Studenten selbst, hohe politisch-ideologische und fachliche Anforderungen an sie zu stellen und im Beschluß zu formulieren, daß der Student selbst eine große Verantwortung für seine politisch-ideologische und fachliche Bildung und Erziehung trägt. Die Notwendigkeit der geistig-kulturellen Bildung und Erziehung sowie der sozialistischen Wehrerziehung wurde im Beschluß ebenfalls stärker betont.

Begrüßt wurden die Aussagen des Entwurfes, in denen die Verantwortung des Lehrkörpers für die sozialistische Erziehung der Studenten formuliert ist. Es gibt viele Meinungsäußerungen, insbesondere auch von Studenten, die eine Präzisierung in der Hinsicht fordern, daß die Verantwortung des Wissenschaftlers darin besteht, die Einheit von hochqualifizierter Fachausbildung und sozialistischer Erziehung der Studenten zu verwirklichen.

[ . . . ]



Quelle: Abteilung Presse und Information, Hg., „Die Weiterführung der 3. Hochschulreform und die Entwicklung des Hochschulwesens bis 1975. Materialien der 16. Sitzung des Staatsrates der Deutschen Demokratischen Republik am 3. April 1969“. Schriftenreihe des Staatsrates, 3. Wahlperiode, H. 8, 1969.

erste Seite < vorherige Seite   |   nächste Seite > letzte Seite