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Wilhelm Frick: Titelseite von Ulk (7. Februar 1930)
Wilhelm Frick (1877-1946), der für seine Rolle im Hitler-Putsch 1923 eine Bewährungsstrafe bekommen hatte, war das erste Mitglied der NSDAP, das einen Posten auf Ministerebene erhielt: Am 23. Januar 1930 wurde er zum Staatsminister für Inneres und Volksbildung in der Thüringer Landesregierung ernannt. Nachdem die NSDAP 11,29% der Stimmen gewonnen hatten, erhielten die Nationalsozialisten sechs Mandate in einer rechten Regierungskoalition, die später als Baum-Frick-Regierung bezeichnet wurde. Drei Jahre später wurde Frick nach Hitlers Machtübernahme im Januar 1933 zum Reichsminister des Innern ernannt. Frick und Hermann Göring (1893-1946) waren damit die beiden einzigen Parteimitglieder, die in Hitlers Kabinett Aufnahme fanden.

Im Februar 1930 wurde Frick auf dem Titelblatt der deutschen Satirezeitschrift Ulk porträtiert. Die Bildüberschrift lautete: „Zwei deutsche Ministersessel“. Die Bildunterschrift war folgende: „In Weimar durfte der Putschist Frick Platz nehmen, obwohl er einer reaktionären Umsturzpartei angehört. In Berlin musste der Republikaner Becker Platz machen, weil er keiner Partei angehört.“