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Deutschland und Europa im Ersten Weltkrieg (1914-1918)

Im 1. Weltkrieg standen sich die Mittelmächte (Deutsches Reich, Österreich-Ungarn und ab November 1914 das Osmanische Reich) und die Entente-Mächte (Frankreich, Russland, Großbritannien) feindlich gegenüber. Das zunächst neutrale Belgien wurde durch den Einmarsch der Deutschen in den Krieg hineingezogen, weiterhin neutral blieben die Niederlande, die Schweiz, Spanien, Dänemark, Schweden und Norwegen. Italien, Rumänien, Portugal und Griechenland traten später auf Seiten der Entente in den Krieg ein, Bulgarien auf Seiten der Mittelmächte.

Die Karte zeigt die Frontverläufe im Westen und Osten, wie sie sich im November 1914, drei Monate nach Kriegsausbruch, verhärtet hatten. Der Angriffsplan des Deutschen Reiches (der sog. Schlieffen-Plan) schlug bereits in den ersten Kriegswochen fehl, da sowohl die belgische als auch die französische Armee hartnäckig Widerstand leisteten und nicht wie erhofft in einem schnellen Manöver besiegt werden konnten. Am 5. September 1914 ging die französische Armee zum Gegenangriff über, der als Marne-Schlacht bekannt wurde und eine verheerende Niederlage für die deutsche Armee brachte, in Folge derer sie sich hinter die Aisne zurückziehen mussten. Auch im Osten ging der Plan nicht auf, da Russland die Mobilmachung und Truppenentsendung schneller als angenommen veranlasste und das Heer Österreich-Ungarns in den ersten Kriegswochen starke Verluste erlitt.

Der einzige spektakuläre Erfolg gelang den deutschen Truppen unter General Paul von Hindenburg in der Schlacht bei Tannenberg (26.-30.8.1914), durch die es gelang, das russische Heer aus Ostpreußen zurückzudrängen. Nachdem die erhofften schnellen Erfolge in den ersten beiden Kriegsmonaten ausblieben, wurde Helmuth von Moltke am 14.9.1914 als Generalstabschef durch Erich von Falkenheyn abgelöst.

Doch auch unter der neuen Heeresleitung folgten verzweifelte Manöver wie der erfolglose Angriff auf Ypern Anfang November 1914, der die Truppen auf beiden Seiten vollkommen erschöpfte. Der Kampf um das Dorf Langemarck (eigentlich Bixschote) am 10.11.11914, bei dem ein schlecht ausgerüstetes und kaum ausgebildetes deutsches Reservekorps starke Verluste hinnehmen musste, wurde in der deutschen Kriegspropaganda zum Mythos des Heldentums und der Willensstärke der deutschen Jugend verklärt. Die hohen Verluste auf beiden Seiten sowie die schrecklichen Verwundungen führten in aller Grausamkeit den neuen, industrialisierten Charakter dieses Krieges vor Augen. Ab Mitte November 1914 wurde der Krieg an der Westfront im Wesentlichen aus den Schützengräben heraus gefochten, und ein Zermürbungskrieg, der sich bis 1918 hinziehen sollte, begann.

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Deutschland und Europa im Ersten Weltkrieg (1914-1918)

© Deutsches Historisches Institut, Washington, DC / James Retallack, 2007.
Kartografie: Mapping Solutions, Alaska.