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Reichstagswahlen (1890-1912)

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III. 13. Reichstag 1912

13. Reichstag 1912
a) Wahlberechtigte a) b) c) d)
b) Abgegebene Stimmen Millionen Millionen % %
c) Wahlbeteiligung
d) Wahlberechtigte in %
der Bevölkerung (1)
14,442 12,261 84,9 22,2
a) Stimmenzahl a) b) c) d)
b) Stimmenanteil Millionen % %
c) Mandatszahl
d) Mandatsanteil
Konservative 1,126 9,2 43 10,8
Reichspartei
(Freikonservative)
0,367 3,0 14 3,5
Nationalliberale 1,663 13,6 45 11,3
Liberale - - - -
Liberale Vereinigung (2) 1,497 12,3 42 10,6
Deutsche Fortschrittspartei (3)
Deutsche Vokspartei
Zentrum 1,997 16,4 91 22,8
Welfen 0,085 0,7 5 1,3
Sozialdemokraten 4,250 34,8 110 27,7
Polen 0,442 3,6 18 4,5
Dänen (4) 0,017 0,1 1 0,3
Elsaß-Lothringer (5) 0,162 1,3 9 2,3
Antisemiten,
Wirstschaftliche Vgg. (6)
0,300 2,5 10 2,5
Sonstige 0,301 2,5 9 2,3
Insgesamt 12,207 397


1 Nach der jeweils letzten Volkszählung. Zu berücksichtigen ist, daß bei solchen Wahlen, die in großem Abstand zur vorhergehenden Volkszählung stattfanden (wie z.B. die Wahl von 1890, bei der nicht die Volkszählung von 1890, sondern die von 1885 zugrundegelegt wurde), der Prozentsatz der Wahlberechtigten an der Bevölkerung geringfügig höher erscheint, als er in Wirklichkeit ist. Der niedrige Prozentsatz von 1871 ist z.T. auf die mangelhaft geführten Wählerlisten zurückzuführen.

2 Ab 1893 Freisinnige Vereinigung, ab 1910 aufgegangen in der Fortschrittlichen Volkspartei.

3 Ab 1884 Deutsch-Freisinnige Partei, ab 1893 Freisinnige Volkspartei, ab 1910 aufgegangen in der Fortschrittlichen Volkspartei.

4 Die in Schleswig-Holstein sowohl für die Partikularisten als auch für die Protestpartei abgegebenen Stimmen wurden hier den Dänen zugerechnet, sofern in der amtlichen Statistik keine weiteren Angaben gemacht wurden.

5 Hier wurden – wie üblich – die in Elsaß-Lothringen bis 1878 für das Zentrum abgegebenen Stimmen den Elsaß-Lothringern zugerechnet, ebenso die in der amtlichen Statistik 1874-78 dem Zentrum zukommenden Abgeordneten, die als „nicht zur Fraktion" gehörig bezeichnet wurden.

6 Antisemiten traten bei den Reichstagswahlen von 1887-1903 als Splittergruppen unter den Parteinamen Christlich-Soziale Partei, Deutsche Reformpartei, Deutsch-Soziale Reformpartei und Deutsch-Soziale Partei auf. Ab 1907 erscheint in dieser Rubrik auch die Wirtschaftliche Vereinigung, in der die Antisemiten als dominierende Gruppe aufgegangen sind.

7 Noch ohne Elsaß-Lothringen. Es handelt sich hier um die korrigierten Angaben aus Bd. 250 der Statistik des Deutschen Reichs, 1912, da in der Wahlstatistik von 1871/74 bei den Wahlkreisen Frankfurt 10 und Breslau 12 nicht die Ergebnisse der ersten ordentlichen Wahlen, sondern irrtümlich die der Nachwahlen eingesetzt worden sind.

8 Aufgrund nachträglicher Mitteilungen wurden 120 501 als liberal bezeichnete Stimmen anderen Parteien zugeordnet. Die Ergebnisse wurden aus Bd. 250 der Statistik des Deutschen Reichs, a.a.O. übernommen und unterscheiden sich geringfügig von denen der Wahlstatistik 1881.

9 Angaben aus Bd. 250 der Statistik des Deutschen Reichs, a.a.O.. Die für die Antisemiten abgegebenen Stimmen wurden in der Wahlstatistik 1887 unter „unbestimmt“ aufgeführt.



Quellen: Ein Teil der Angaben wurde übernommen aus: Statistik des Deutschen Reichs, Bd. 250, 1912-1913, Anhang o.S. „Zusammenstellung der Zahlengrundlagen für die Tafel 2". Die Angaben für die Parteien der Welfen, Dänen, Elsaß-Lothringer, sowie die Aufschlüsselung der Liberalen Parteien wurde errechnet nach: Vierteljahreshefte zur Statistik des Deutschen Reichs, Erste Reihe, 3. Jg. 1875, S. 2-51; Monatshefte zur Statistik des Deutschen Reichs, 1879, Juni-Heft, S. 4-35, 40-71; 1882, Heft III, S. 2-33; 1884, Heft IV, S. 2-33; 1885, Heft I, S. 106-137; 1890, Heft IV, S. 24-59; Vierteljahreshefte zur Statistik des Deutschen Reichs, NF, 2. Jg., 1893, Heft IV, S. 4-55; 12. Jg., 1903, Heft III, S. 100-107; Ergänzungsheft für das Jahr 1903, Heft IV, S. 6-7; Ergänzungsheft für das Jahr 1907, Heft I, S. 62-69; Heft III, S. 8-9; Statistik des Deutschen Reichs , Bd. 250, 1912-1913, Heft II, S. 4-9.

Aus: Gerhard A. Ritter, Wahlgeschichtliches Arbeitsbuch. München, 1980, S. 40-42.

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