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Reichspräsident Paul von Hindenburg empfängt Adolf Hitler nach dessen Ernennung zum Reichskanzler (30. Januar 1933)

1925 gewann der als Kriegsheld verehrte 77-jährige Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg (1847-1934) die Wahl zum Reichspräsidenten und wurde 1932 in dieser Rolle für weitere sieben Jahre bestätigt. Damit nahm ein überzeugter Monarchist die Rolle des Staatsoberhauptes der Weimarer Republik ein. Das politische Gewicht verlagerte sich nun zunehmend nach rechts. Trotzdem waren die Jahre von 1924 bis 1928 von relativer politischer, wirtschaftlicher und sozialer Stabilität geprägt, bis die 1929 beginnende Weltwirtschaftskrise die fragile Balance der ersten deutschen Demokratie zerstörte. Nach Zusammenbruch der sogenannten „Großen Koalition“ im März 1930 folgte eine Dauerregierungskrise, in der sich Hindenburg zunehmend auf die präsidialen Notstandsvollmachten der Weimarer Reichsverfassung (WRV) berief und den Parlamentarismus de facto mit einer Präsidialdiktatur ersetzte. Der konservative, elitäre Hindenburg hatte wenig Verständnis für die vulgäre Massenpolitik der NSDAP. Gegen Adolf Hitler, den er abfällig den „böhmischen Gefreiten“ nannte, hegte er starke persönliche und politische Abneigung. Noch stärker war allerdings Hindenburgs Abscheu gegenüber Sozialdemokraten und Kommunisten. Außerdem blieb die NSDAP in der letzten freien Reichstagswahl am 6. November 1932 mit 33,1% die stärkste Partei. Als sich im Dezember das vierte Präsidialkabinett innerhalb von zwei Jahren als regierungsunfähig erwies, nahm der ehemalige Kanzler Franz von Papen im Januar 1933 Verhandlungen mit Hitler auf und überzeugte Reichspräsident Hindenburg, einer Koalitionsregierung unter Hitler als Reichskanzler zuzustimmen.

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Reichspräsident Paul von Hindenburg empfängt Adolf Hitler nach dessen Ernennung zum Reichskanzler (30. Januar 1933)

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